Anreise mit dem Eurostar von Bonn nach Southhampton und 1. Seetag an Bord (28./29./30.Sep.18)

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Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten nach Southampton zu kommen und fliegen erscheint einem ersten Moment vielleicht praktischer weil die „Netto-Flugzeit“ viel kürzer ist. Aber da wir auch von Bonn nicht direkt nach Southhampton hätten fliegen können, haben wir uns für die Zugfahrt mit dem „Eurostar“ entschieden.

Zuerst einmal mussten wir nach Brüssel kommen. Dafür nutzten wir den ICE International. Dieser fährt über Köln und Aachen nach Brüssel. Angekommen in Brüssel war es dann abends zu spät um vielleicht die berühmten belgischen Pommes auszuprobieren, auch das Bahnhofsviertel sah wirklich nicht besonders einladend aus. Daher sind wir direkt in unser Hotel marschiert und sind zeitig ins Bett.

Am nächsten Morgen ging es sehr früh in die Brüsseler Bahnhofshalle „Bruxelles-Midi“ direkt zum Eurostar Terminal, ein abgetrennter Bahnhofsbereich mit Sicherheitskontrolle, Gepäckdurchleuchtung und Grenzkontrollen der belgischen und britischen Polizei. Komisch war es schon zu wissen, dass man gleich nach London unter dem Ärmelkanal durchfahren würde. Dem Eurotunnel. (@Klaus: es gibt sogar Repeater im Tunnel!!!) Der Eurotunnel ist ein 50km langer Eisenbahntunnel und damit  der längste Unterwassertunnel der Erde.

In London angekommen war ich dann etwas überfordert mit dem riesigen U-Bahnnetz. Obwohl wir noch einige Stunden Zeit hatten ist es doch eigenartig weil man weiß, dass das Schiff ja auch ohne einen abfahren würde. Daniel hatte unsere Tickets schon in Deutschland gebucht. Daher mussten wir uns nur noch einen Fahrkartenautomaten suchen, unsere Buchungsnummer eingeben und konnten diese direkt ausdrucken. Mit einem Umstieg in Waterloo saßen wir dann aber im richtigen Zug nach Southhampton. Da wir inzwischen schon eine Stunde Zeitverschiebung hatten, kam ich ständig ganz durcheinander mit den Abfahrtszeiten. (Hallo Funkuhr, was ist los mit dir!?)

Gegen 12 Uhr mittags waren wir dann endlich in Southhampton. Wir wurden von wunderschönem Sonnenschein begrüßt. Auf zum letzten Fußmarsch, zum Hafen. Der Check-In am Cruise-Terminal ging eigentlich ratz fatz. Schon hier mussten wir unsere ESTA-Nummer für die Einreise nach Amerika hinterlegen.

Irgendwie hatte ich ganz schon wieder vergessen wie es sich anfühlt auf so ein riesiges Schiff zu steigen. Plötzlich rennt man aufgeregt wie ein Huhn hin und her und möchte gleich alles entdecken. Aber Orientierung???? Unmöglich! 🙂 Es sieht irgendwie alles gleich aus und man weiß nie ob man gerade Richtung Bug oder Heck läuft. Unsere Kabine war zwar noch nicht fertig, aber immerhin das Gepäck waren wir erstmal los – also Pooldeck mit Live-Band Empfang bei herrlichem Wetter.

Auf dem Schiff sind eigentlich hauptsächlich Amerikaner würd ich mal sagen. Das merkt man auch direkt daran, dass wenn man wie Daniel z.B. ein Broncos-Pulli anhat, ständig darauf angesprochen wird. Oder bei der Sicherheitsübung (@Traudl: Der Drill ist ohne Westen, lässig im Restaurant sitzend.), beim nebeneinander sitzen an der Bar oder im Fahrstuhl. Ständig. Ich finde die kurzen Gespräche jedenfalls unheimlich cool und es bestätigt immer wieder unseren Eindruck von der absolut offenen und herzlichen Mentalität.

Am ersten Seetag wurden wir kurz vor 8 von einem wunderschönen Sonnenaufgang geweckt. Eine Balkonkabine ist jedesmal ein Traum auf den wir sehr gerne gespart haben! Ich ziehe übrigens auch bewusst nicht die Gardinen zu, damit das erste was ich sehe morgens das Wasser ist. (kommt nur blöd wenn einem am Hafen die Scheiben von außen gereinigt werden) Das leichte Schaukeln, Wellenrauschen, grenzenlose Weite – ich liebe es – egal bei welchem Wetter.

An Bord der „Norwegian Cruise Line“ gibt es natürlich den ganzen Tag Programm. Sport, Spiel, vom Sprachkurs bis zur Weinverkostung. Theatervorführungen, Karaoke, alles was man sich vorstellen kann. Das einzige was auffällt ist, dass es im Vergleich zu AIDA oder MSC schon sehr teuer ist. Ein kleines Bier an der Bar kostet schlappe 8 Dollar. Eine Internetflatrate pro Tag 39 Doller und auch z.B. Kurse im Fitnesstudio sind extra zu bezahlen. Wir haben sowohl auf Internet als auch Getränkepaket verzichtet – wir werden es verkraften.

Warum auch immer haben wir übrigens einen heidenspaß am BINGO. Leider noch nix gewonnen 🙂

…von Mareen

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sandy

    „Es hat in diesem Jahrhundert eine Zeit gegeben, in der Schiffe, weiße Ozeanriesen, die träge Dünung des Atlantiks zwischen London und New York durchpflügten, zum Vorbild einer bestimmten Form von Wohnarchitektur wurden.“ (Ian McEwan, Liebeswahn)
    Meine Lektüre heute Abend lässt mich an Euch denken…

    Gute Nacht, ihr und alle

  2. Czimme

    Hab nach Weinverkostung aufgehört zu lesen

    Die Anreise klingt nach viel „Reiserei“ und wenigen Möglichkeiten den jeweiligen Ort auch auf sich wirken zu lassen. Umso schöner, dass jetzt ein längerer Abschnitt startet und ihr anfangen könnt zu relaxen

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