Heijeijei….schon so lange nichts mehr geschrieben. Wo waren wir noch mal? Iowa, genau. Von da aus ging es dann nämlich weiter nach Nebraska, South Dakota, Wyoming und Colorado. Kurz gesagt, angekommen in der Prärie – im „Wilden Westen“! 🙂
Wo in Nebraska noch riesige Maisfelder der Farmer das Landschaftsbild ausmachten, war es in South Dakota eher das flache Grasland. Die kleinen schwarzen Punkte auf den endlosen Wiesen, das waren die Rinderherden der Rancher.
Unsere Reise ist wie immer absolut easy. Keiner hupt, keiner drängelt, niemand hat es eilig. Man merkt aber auch, dass man nicht unbedingt in den typischen Ferienstaaten unterwegs ist.
Leeeeeeiiiiider war da aber so ein kleines fieses Stoppschild. 😀
Die Polizeikontrolle in Amerika ist meiner Meinung nach nicht ganz ohne. Häufig werden dabei Menschen ausversehen erschossen, weil sie sich nicht an die „Regeln“ halten. Guuuut, jetzt kann man sagen ich übertreibe schon wieder – trotzdem wollte ich es mal angemerkt haben. Ich habe meine Hände trotzdem artig, gut sichtbar auf den Schoß gelegt und blooooß keine hektischen Bewegungen gemacht näch? Der Officer war super cool. Hat wortwörtlich gesagt, dass er uns ja den Urlaub nicht versauen will und uns deswegen nur ermahnt. Da er uns gefragt hatte wo wir hinwollen, gab er uns dann sogar noch eine Wegbeschreibung. 🙂 Puh, Schwein gehabt! Zumindest Geld hätte er uns durchaus abknöpfen können.
So, was liegt nun näher als auf Büffeljagt zu gehen? South Dakota hat die größten Büffelherden der Welt. Als dann das erste „Gerät“ so einfach mal eben neben uns auf der Straße aufgetaucht ist, war ich schon ganz schön erschrocken! Daniel hätte ihn am liebsten geritten. Dabei hat er einfach nur ganz friedlich gegrast, fast schläfrig.
Aber: „Buffalos are dangerous“ näch? Dass sie gern Menschen und Autos attackieren habe ich zum Glück erst später gelesen!
Natürlich gehört auch noch ein Abstecher zum Mount Rushmore in den Black Hills zum Programm. Vier Präsidentenköpfe die in einen Berg geschlagen wurden. Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln strahlen in der Abendsonne.
Inzwischen habe ich viel gelesen über die Bundesstaaten und frage mich, wie es den Ureinwohnern, den Indianerstämmen heute geht. Die meisten wurden in Reservate gesteckt bzw. kämpfen noch heute vor Gericht um „geraubtes“ Land. Gegen die modernen Waffen und den technischen Fortschritt, die die Siedler mit sich brachten hatten sie keine Chance.
In Colorado waren wir dann im Fototapeten-Staat angekommen. Durch die Rocky Mountains ist er der höchstgelegene Bundesstaat der USA. Nachdem wir zwei Tage zuvor mit immerhin 27grad verbracht hatten, wurden nun wieder die Winterstiefel rausgeholt. Auf der Karte hatten wir schon gesehen, dass die Straßen des Rocky Mountain Nationalparks durch den starken Schneefall schon gesperrt waren. Entschädigt wurden wir dann aber damit.
Die Unterhaltung im Auto ging ungefähr so. Mareen: „Boa eh ist das fies mitten in der Stadt am Straßenrand einen ausgestopften Hirsch hinzustellen! Ich hab mich fast zu Tode erschrocken!“ Daniel: „Das war kein ausgestopfter Hirsch!“ Mareen: „Jaja, verarschen kann ich mich alleine – so ein riesen Vieh ist niemals echt!“ —- dann ist Daniel noch mal umgedreht 🙂
Diese Herde von locker 50 Tieren ist uns auch noch buchstäblich über den Weg gelaufen.
Leider wissen wir bis heute nicht welche Art von Tieren wir da genau gesehen haben. Überall standen Elch-Warnschilder am Straßenrand. Im Internet las man auch von „Mule Deers“ – eine Hirsch- oder Rentierart.
Die nächsten zwei Tage wollten wir dann etwas in Black Hawk, Colorado mitten in den Bergen pausieren. Tja, dass die alte Goldminenstadt aber ca. 2700 Kilometer über dem Meeresspiegel liegt (zum Vergleich – Würdenhain liegt ca. 90 METER über Null) und somit schon Höhenkrankheit bei uns auslöst, war uns nicht bewusst. Es hat kaum ein paar Stunden gedauert und schon ging es los. Kopfschmerzen, Herzrasen, Kraftlosigkeit, Schlafstörungen – ääääätzend. Daher haben wir, ich noch mehr als Daniel, der versuchte sich noch durch die Casino Stadt zu kämpfen, die meiste Zeit des Tages im Hotelzimmer verbracht. Von Black Hawk haben wir dadurch leider nicht so viel gesehen. Wir Flachlandtiroler konnten es fast schon nicht erwarten wieder „runter zu kommen“.
Nun stand aber das nächste Highlight bevor. Auf unserer Kreuzfahrt hatten wir ein supercooles Pärchen aus der Nähe von Denver kennengelernt. Diese haben uns übers Wochenende zu sich nach Hause eingeladen. Da wurden wir dann so richtig typisch amerikanisch mit Hausmannskost und BBQ verwöhnt. Die meiste Zeit haben wir einfach nur gequatscht und eine wahnsinnig tolle Zeit miteinander verbracht. Reiseprogramm hatten wir in den Wochen zuvor genug, und das Bergklima steckte uns auch noch in den Knochen.
Am Sonntag haben wir uns dann nach dem gemeinsamen Mittag wieder verabschiedet. Wir hatten noch eine letzte Sache in Denver zu erledigen. Das Footballspiel der Denver Broncos. Daniel ist ein großer Fan und sitzt während der Saison immer (natürlich in der Nacht), auf der anderen Seite des Atlantiks um die Spiele im TV zu verfolgen. Und obwohl ich wirklich null Ahnung von Strategien oder Spielzügen beim Football habe kann ich nur sagen, dass das Spiel – fast schon mehr das komplette Drumherum für mich absolut spektakulär war! Angefangen beim gemeinsamen Singen der Nationalhymne (mit Ausrollen der XXL Flagge), Parade des Marine Corps, bis zur Live-Landung mit tosendem Geschrei von 5 Fallschirmspringern und dem absolutem Hammer, dem überqueren des Stadions von zwei AirForce-Maschinen vor Beginn des Spiels. Leute nee, ich hatte fast Pipi in den Augen!!!
Auch wenn sie am Ende, und das tat mir für Daniel sehr leid, doch noch verloren haben. Es war einfach grandios!
….von Mareen
Vom wilden Osten in den wilden Westen so geil geschrieben …. mein Favorit der ausgestopfte Hirsch euch weiter eine phantastische Zeit
Bis jetzt ja alles ganz schön aufregend,viel spaß weiterhin viel freude noch