Motorcity – jenseits von… (20./21.Okt.18)

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Nach den Niagarafällen ist Cleveland unser nächster Stop. Wir sind wieder ein paar Stunden unterwegs, aber – perfektes Timing – da es heute fast den ganzen Tag regnen sollte. Tja, über Cleveland gibt es vielleicht nicht sonderlich viel zu erzählen, gefallen hat es uns aber trotzdem! Wir sind noch eine ganze Weile durch die Wohngegenden gefahren und haben ganz begeistert die vielen Villen am Lake Michigan bewundert.

Weiter gehts am nächsten Tag, Ziel ist Detroit, Motorcity – die Autostadt! Hier wurde viel Geschichte geschrieben. Henry Ford hatte damals in seiner Detroiter Firma das erste Auto auf dem Fließband herstellen lassen. Ab 1902 wurde quasi der „Volkswagen Amerikas“ das Motel T von Ford. Die Autoindustrie wurde dadurch revolutioniert! Viele Jahre haben Ford, GM und Chrysler „die großen 3“ damals für glorreiche Zeiten gesorgt.

Und dann? Dann kamen die Japaner und haben kleinere und sparsamere Autos produziert. Doch die Amerikaner ignorierten das und bauten weiter große Spritfresser. Das alles hatte fatale Folgen. Mit der Erdölkriese in den 70gern stiegen die Benzinpreise und die Absatzzahlen der Hersteller sanken. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren, die Menschen flüchteten nur noch aus der Gegend.

Heute ist Detroits Kriminalitätsrate angeblich die höchste in den Staaten. Die Mordrate zehn Mal so hoch wie im Rest des Landes. Detroit ist also die gefährlichste Stadt Amerikas. Puh!

Beim Durchfahren der Außenbezirke sehen wir eigentlich nur verrammelte und verriegelte Schaufensterfronten, verwilderte Fabrikhallen, sehr viele verlassene mit Brettern vernagelte Häuser. Überall Ruinen.

Ein ganz anderes Bild ergibt sich in Downtown. In wenigen Minuten sind wir im Zentrum. Die Skyline ist eine Mischung aus Wolkenkratzern und Backsteingebäuden. Menschen gibt es aber dennoch wenige auf der Straße. Alles ist wie leergefegt in der einmal reichsten Stadt der USA. Unwohl haben wir uns aber nicht gefühlt. Man konnte merken, dass die Detroiter versuchen wieder etwas aus der Stadt zu machen.

Beeindruckend und traurig zugleich. Daniel kutschiert mich geduldig überall hin damit ich alles fotografieren kann. Langsam wird es finster und obwohl ich diese Motive liebe – so richtig wohl ist mir in den ganzen verlassenen Fabrikgeländen nicht. 🙂

Daniel hat heute Geburtstag, daher lassen wir den Abend im Hardrock-Café mit Cocktails und Wein ausklingen. Prösterchen!

…von Mareen

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