Frisch und wieder voller Vorfreude starteten wir in unseren letzten Tag in New York. Am Nachmittag wollten wir schon unser Auto abholen und Richtung Boston düsen. Endlich hatten wir Gelegenheit uns die Liberty State mal aus der Nähe anzuschauen. Von Peer zu Peer nahmen wir diesmal ein Wassertaxi. Das war sogar günstiger, als mit der Subway zu fahren. 🙂
Wir buchten eine Fähre mit mehreren Haltepunkten, da wir uns auch noch das Einwanderungsmuseum von Ellis-Island ansehen wollten. Erster Stop war die Freiheitsstatue. Die über 100 Jahre alte Dame ist übrigens gar keine Amerikanerin, sondern Fransösin! Sie war ein Geschenk der Franzosen und symbolisiert Freiheit und Unabhängigkeit und begrüßt bis heute Reisende. Eine Ikone, die auf der ganzen Welt bekannt ist.
Anschließend haben wir nach Ellis-Island übergesetzt – die Fähre fährt alle 20min. Absolut erstaunlich wie strukturiert schon damals die Einwanderung nach Amerika durchgeführt wurde. Keiner kam an Ellis-Island vorbei. Durch das Museum haben wir uns mit einem Audio-Guide führen lassen. Alle Räume, von der Kofferhalle, der Registrierungshalle, Räumen wo medizinische Untersuchungen durchgeführt wurden oder Geld gewechselt wurden, konnten wir uns ansehen. Alles war unheimlich gut erhalten (bzw. inzwischen restauriert) und durch viele alte Exponate hautnah nachvollziehbar. Viele Immigranten durften damals in die USA einreisen, einige wurden aber auch abgewiesen und mussten direkt wieder zurück fahren. Von 1892 bis ca 1924 war die Insel das Nadelöhr für Millionen von Menschen die in die USA einreisen wollten. Später wurden dann Einwandererquoten erlassen und die Kontrollen auf die Schiffe verlegt. Somit kamen dann kaum noch Menschen auf Ellis-Island an.
Durchgefroren (wieder mal) und voller Eindrücke sind wir am späten Nachmittag nach Manhatten zurückgedüst, haben noch einen dicken Burger gegessen und unser Auto abgeholt. Nachdem wir dann noch unser Gepäck aus dem Hotel eingeladen hatten war es an der Zeit goodbye zu sagen. Tschüß New York – Hallo Boston.
Ähm, aus Hallo Boston wurde dann übrigens nichts mehr am selben Tag. Wir waren so platt, dass wir uns auf halber Strecke schon ein Motel gebucht haben. Das ist das schöne am spontanen Reisen auf eigene Faust. Man kann sich nach Lust und Laune treiben lassen!
Am nächsten Tag haben wir dann erstmal einen kleinen „Haushaltstag bzw -vormittag“ eingelegt. Lebensmittel einkaufen, Taschen umpacken (Sommersachen in die eine, Wintersachen in die andere Tasche), Routenplanung, Recherche usw….
Auch wenn Boston sehr viel zu bieten hat, hat die Zeit und aktuelle Lust leider nur für eine Stadtrundfahrt gereicht. Was wir uns aber unbedingt noch ansehen wollten, weil es direkt auf dem Weg lag, war die Harvard-University im Vorort Camebridge. Harvard hat einige bekannte Absolventen und man könnte denken, dass dort nur der studieren kann, der das nötige Kleingeld hat. Das stimmt so aber meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ich habe einige Interviews mit Studenten gelesen, welche beschreiben wie die Aufnahme abläuft. Interviews, Tests, Empfehlungsschreiben usw…. Und wer es sich nicht leisten kann, die Aufnahmebedingungen aber erfüllt, erhält meistens ein Stipendium oder finanzielle Zuschüsse.
Eine Tradition der Studenten zur Prüfungszeit ist, den Schuh der Statue von Herrn Harvard zu berühren, dass soll Glück bringen. Deswegen ist der Schuh auch schon ganz abgerubbelt. Und da Glück ja nicht Schaden kann, haben wir das auch gleich mal gemacht. 🙂