Nach einem herrlich entspanntem Seetag steuerten wir unser nächstes Ziel an. Die isländische Hauptstadt Reykjavik. Wir haben wieder keine Tour von NorwegianCruisLine gebucht. Wir wollten uns an Land einfach treiben lassen. In den Häfen sind meistens kleine Touristeninformationszentren. Zum Glück auch in Reykjavikk. Im Internet hatten wir schon von der „Golden Circle Tour“ gelesen. Die beliebteste Sightseeingtour Islands. Auch wenn Daniel lieber ein Auto gemietet hätte um auf eigene Faust loszuziehen konnte ich ihn zu einer Bustour überreden. Bei 3Grad und Schneeregen war es mir einfach viel zu heikel selbst mit dem Auto rumzufahren.
Island liegt auf der Naht zwischen amerikanischer und eurasischer Erdplatte im Atlantik. Also zwischen zwei Kontinenten.
Der erste Eindruck von der Landschaft ist karg und voller Vulkangestein. Teilweise gibt es aber auch wunderschöne herbstlich gefärbte Bäume auf unserer Tour ins Landesinnere. Hin und wieder sieht man schon die ersten kleinen qualmenden Quellen.
Der erste Stop unserer Bustour war der Nationalpark Pingvellir. Von hieraus kann man einen Erkundungspaziergang starten und damit langsam die nordamerikanische Kontinentalplatte verlassen. Das Tal des Parks liegt zwischen beiden Platten. Nach ein paar Metern steht man sozusagen schon auf geologischem Niemandsland, denn die eurasiche Platte liegt ein paar Kilometer weiter entfernt. Da es saukalt, sehr windig war und immer noch regnete hatten wir keine große Lust auf eine lange Wanderung.
Der zweite Stop ging zum Gullfoss Wasserfall. Er ist auf der Top10 der mächtigsten Wasserfälle der Welt. Der „weiße Fluss“ ist ein Gletscherfluss und der Fall geht über 2 Stufen bevor er unten im Canyon ankommt und dann in eine schmale Schlucht gepresst wird. Um die 30 Meter stürzten hier die Wassermassen in die Tiefe und machten einen wahnsinns Lärm.
Auf den letzten Stop hatte ich mich am meisten gefreut. Dem Geysir Strokkur. Geysire sind extrem selten und bis jetzt hatten wir jedenfalls noch nie soetwas gesehen. Das Wasser über den Magmakammern (?! Ich hoffe ich erzähle keinen Unsinn!) wird so sehr erhitzt, dass sich große Blasen bilden. Im Prinzip wie ein Topf mit kochendem Wasser. Das heiße Wasser wird dann alle 3-7 Minuten mit einem lauten Zischen meterweit in die Luft geschleudert. So richtig kann ich nicht erklären was da unter der Erda passiert. Es hat auf jeden Fall etwas mit Druck unter den Erdschichten zu tun. Auf jeden Fall ist es ein absolut wahnsinniges Naturschauspiel bei dem allein das Warten auf den nächsten Ausbruch schon sehr aufregend ist! Rundherum qualmt und brodelt es auf den Wiesen auch aus kleineren Geysiren und überall stinkt es nach faulen Eiern Schwefel.
Am Abend wurden wir dann zerfroren aber voller neuer Eindrücke zum Hafen zurückgefahren. Unser Guide hat die ganze Zeit geschnattert und viele interessante Dinge über Island erzählt.
…von Mareen